10 natürliche Mittel, mit denen man lästigen Pigmentflecken den Kampf ansagen kann
Mit 45 bis 50 machen sie sich bei einigen erstmalig bemerkbar - braune Pigmentflecken, im Volksmund auch als „Altersflecken“ bezeichnet.
Sie entstehen vor allem an den Stellen des Körpers, die besonders viel dem Tageslicht und der UV-Strahlung ausgesetzt sind. Also im Gesicht, auf den Handrücken und Unterarmen und oft auch am Decolleté.
Doch leider sind das auch genau die Stellen, die man am wenigsten abdecken kann und die irgendwie immer sichtbar sind. Es gibt einige Menschen, die das nicht weiter stört. Aber von den meisten werden die ungewünschten Pigmentierungen als „altmachend“ und unästhetisch empfunden und sie wollen sie gerne wieder loswerden.
Beim Dermatologen können diese Flecken mit Laser, Blitzlampen, speziellen Peelings, Hitze oder Vereisung behandelt werden. Außerdem gibt es auf dem Kosmetikmarkt unzählige Produkte, die eine Aufhellung der Flecken versprechen.
Doch gibt es auch natürliche und preiswertere Mittel, mit denen man den unschönen dunklen Hautverfärbungen zu Leibe rücken kann?
Ursachen
Es gibt 4 wesentliche Mechanismen, die für eine übermäßige Pigmentbildung in der Haut verantwortlich sind:
1. Durch die Sonne und UV-Strahlung wird in den Hautzellen vermehrt das Enzym Tyrosinase gebildet, das Schlüsselenzym der Melaninbildung. Ist die Haut nicht ausreichend gegen die UV-Strahlung geschützt, kommt es langfristig zu einer dauerhaften Schädigung und Veränderung der Hautzellen. Das kann dann zu einer Daueraktivierung der Pigmentbildung führen. Es wird also zu viel Melanin gebildet.
2. Mit zunehmendem Alter lagert sich außerdem das gelblich-bräunliche Pigment Lipofuszin in der Oberhaut ab. Es entsteht aus der oxidativen Reaktion von ungesättigten Fettsäuren und Eiweißen im Körper. Dieser chemische Prozess wird durch UV-Strahlen gefördert.
3. Auch hormonelle Einflüsse können eine vermehrte Pigmentbildung unterstützen.
Während der Schwangerschaft oder durch die Einnahme der Pille kommt es bei einigen Frauen zu einer verstärkten Pigmentbildung. Auch hormonelle Schwankungen aufgrund von Schilddrüsenerkrankungen können Pigmentverschiebungen fördern.
4. Weitgehend unbekannt ist, dass auch Duftstoffe für die übermäßige Bildung von Pigmentierungen verantwortlich sein können. Bestimmte Substanzen (Furocumarine), die vor allem in ätherischen Zitrusölen enthalten sind, können in Kombination mit Sonnenlicht Hautreizungen fördern, die zu Pigmentverschiebungen in der Haut führen.
Die meisten Kosmetikhersteller verzichten auf den Einsatz von furocumarinhaltigen Inhaltsstoffen. Eine Kennzeichnung auf den Produkten gibt es jedoch nur selten.
Besonders oft sind furocumarinhaltige ätherische Öle (Zitrusöle, Bergamotte) in Parfums enthalten. Aus diesem Grund sollte der Lieblings-Sommerduft nie direkt auf die Haut aufgesprüht werden, sondern lieber auf die Kleidung oder auf die Haare.
Haben Altersflecken etwas mit Hautkrebs zu tun?
Im Grunde sind Altersflecken harmlose Reifeerscheinungen der Haut. Sie können in ihrem Aussehen allerdings manchmal gewissen Hautkrebsvorstufen ähneln.
Deshalb ist es sehr wichtig, regelmäßig bei Hautarzt ein Hautscreening durchführen zu lassen, um sicher zu sein, dass es sich bei den Pigmentflecken wirklich um harmlose Hautveränderungen handelt.
Äußerliche Behandlung
Möchtest du Altersflecken mit Naturstoffen behandeln, sind ein paar Hinweise im Vorfeld wichtig:
● Bis zu einer sichtbaren Verblassung der Pigmentflecken braucht es ein wenig Geduld. Erste Ergebnisse zeigen sich frühestens nach ca. 4 Wochen.
● Es ist ratsam, die unten beschriebenen Mittel abends auf die Haut aufzutragen und morgens dann einen guten Sonnenschutz zu verwenden. Der Grund: einige Natur-Substanzen verstärken die Lichtempfindlichkeit der Haut. Wenn die behandelten Hautstellen dann direkt nach dem Auftragen der Substanzen mit Sonnenlicht in Kontakt kommen, kann es eher zu einer Verstärkung der Pigmentflecken als zu einem Abblassen kommen. Wenn zwischen der Behandlung und dem Lichtkontakt mehr als 5-6 Stunden liegen, ist das aber kein Problem mehr.
Wenn du diese beiden Punkte berücksichtigst, kannst du mit den folgenden Mitteln deinen Pigmentflecken auf ganz natürliche Weise zu Leibe rücken.
Für eine richtig gute und langfristige Wirkung empfiehlt es sich, mehrere dieser Anwendungen zu kombinieren und auch nach erfolgreicher Behandlung der Pigmentflecken das eine oder andere Mittel weiterhin in die tägliche Hautpflege zu integrieren.
1. APFELESSIG
Apfelessig enthält natürliche alpha-Hydroxysäuren1 , die wie ein leichtes Fruchtsäure-Peeling auf die Haut wirken. Daneben hat Apfelessig noch viele andere wertvolle Inhaltsstoffe, unter anderem die Vitamine C und E, die gegen oxidativen Stress helfen und Vitamin A, das die Hautregeneration ankurbelt.
Um die Haut nicht zu reizen, sollte Apfelessig nicht unverdünnt auf die Haut aufgetragen, sondern 1:1 mit Wasser gemischt werden. Dazu kannst du noch etwas Honig geben. Die Mischung auf die Pigmentflecken auftragen und 30 min einwirken lassen. Nach dem Abspülen kann dann eine Feuchtigkeitscreme oder ein Hautpflegeöl (siehe unten) aufgetragen werden
2. APFELESSIG + ZWIEBELSAFT
Die Kombination von Apfelessig mit Zwiebelsaft soll die aufhellende Wirkung auf Altersflecken verstärken.
Zwiebeln haben eine ganze Reihe aktiver Inhaltsstoffe, die bei der Verminderung von verstärkter Pigmentierung helfen können. Dazu gehören die Oleanolsäure, Carotin und Vitamin C sowie das Flavonoid Quercetin, die die Hautzellen vor oxidativem Stress schützen
. Quercetin und Vitamin C hemmen zusätzlich das Enzym Tyrosinase, welches maßgeblich für die Pigmentbildung verantwortlich ist. Die enthaltenen B-Vitamine unterstützen den Zellstoffwechsel und die Zellerneuerung.
Für die Behandlung werden Apfelessig und Zwiebelsaft zu gleichen Teilen gemischt und mit einem Wattepad auf die Haut aufgetragen. Nach einer Einwirkzeit von 15 bis 30 Minuten wird die Mischung mit lauwarmem Wasser wieder abgewaschen und eine pflegende Creme oder ein Gesichtsöl aufgetragen.
3. PETERSILIE
Petersilie ist in der Beauty-Welt für seine pigment-aufhellende Wirkung bekannt3. Es ist reich an Apiol, einer Substanz, die, auf die Haut aufgetragen, wie ein mildes Bleichmittel wirkt. Außerdem hat Petersilie viel Vitamin C , das die melaninfördernde Tyrosinkinase hemmen kann. Auch bei Petersilie gilt: vorzugsweise abends auf die Haut auftragen. Denn sie enthält auch Furocumarine, das sind Substanzen, welche die Lichtempfindlichkeit der Haut verstärken können.
Altersflecken können mit folgender Mischung gut behandelt werden:
1 TL fein gehackte Petersilie
2TL saure Sahne oder Joghurt
1 TL Honig
Auf die Flecken auftragen und 15-20 min einwirken lassen. Dann mit lauwarmem Wasser abspülen. Diese Anwendung 2 bis 3 mal pro Woche wiederholen.
4. KURKUMA
Kurkuma hat sehr viele positive Wirkungen auf die Gesundheit und Schönheit unserer Haut. Durch die Hemmung der Pigmentproduktion hellt Curcumin (einer der Hauptbestandteile von Kurkuma) auch Altersflecken und andere Verfärbungen der Haut auf4.
Du kannst Kurkuma zum Beispiel in einer Maske verwenden. Diese besteht aus
2 EL Reiswasser
2 EL Maisstärke
½ TL Bio-Kurkuma-Pulver
Die Mischung wird 2-3mal pro Woche auf das gesamte Gesicht oder nur auf die dunklen Flecken aufgetragen. 20 min einwirken lassen und mit warmem Wasser wieder abspülen. Die Maske kann im Kühlschrank in einem verschlossenen Glas etwa 7-10 Tage aufbewahrt werden.
Falls du dich fragst, wo du Reiswasser herbekommst: das ist das Wasser, was man nomalerweise nach dem Kochen von Reis wegschüttet. In verschiedenen Studien wurde gezeigt, dass dieses Kochwasser viele wunderbare Anti-Aging-Wirkstoffe enthält5.
Alternativ ist auch eine punktuelle Behandlung mit einer Mischung aus 1 TL Bio-Kurkuma-Pulver und 2 EL kaltgeschleudertem Honig möglich. Diese werden zu einer Paste verrührt und ebenfalls 2 bis 3mal pro Woche für 20 min auf die Pigmentierungen aufgetragen. Die im Honig enthaltenen die Enzyme und sonstigen wertvollen Inhaltsstoffe wirken zusätzlich regenerierend auf die Haut.
5. SANDELHOLZ (Santalum album)
Das ätherische Öl des Santalum album hat enzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften. Es enthält hohe Konzentrationen an Alpha-Santolol, das es eine hemmende Wirkung auf die Melaninproduktion zu haben scheint6. Aufgrund seiner vielfältigen Inhaltsstoffe und der sehr guten Verträglichkeit ist es ein vielversprechendes Öl für ein weites Spektrum von Hautproblemen. Leider haben Überernte und Wilderei dazu geführt, dass die Santalum album-Bäume in ihren natürlichen Lebensräumen vom Aussterben bedroht sind. Sie wurden 1998 von der International Union for the Conservation of the Nature (IUCN) als gefährdet eingestuft. Die Ernte und der Export von wild gewachsenen indischen Bäumen ist sehr stark limitiert. Für pharmazeutische Zwecke werden die Bäume aktuell auf australischen Plantagen nachhaltig angebaut.
Achte deshalb beim Kauf von Sandelholzöl oder Sandelholzpulver unbedingt darauf, dass es aus seriösen Quellen kommt.
Für ein wirkungsvolles Altersfleckenöl kannst du 3 Tropfen ätherisches Sandelholzöl mit
1 EL eines Bio-Pflanzenöls deiner Wahl ( z.B. Mandelöl, Arganöl oder Jojobaöl) mischen. Diese Mischung kann man vor dem Schlafengehen auf die Altersflecken aufgetragen und über Nacht einwirken lassen.
6. MEERETTICH
Die Wurzeln des Meerettich enthalten sowohl Vitamin C, das die Melaninproduktion verlangsamt7 als auch Glycosinolate, die die Durchblutung erhöhen und damit den Abtransport von Abfallstoffen unterstützen.
Mit Meerettich und Apfelessig kann man eine sehr wirksame Tinktur zur Entfernung hartnäckiger Altersflecken herstellen. Dazu reibt man ein ca. 10cm Meerettichwurzel und mischt es mit ½ Tasse Apfelessig. Diese Mischung wird in ein verschließbares Glasgefäß gegeben. Man lässt sie für 2 Wochen im Kühlschrank „reifen“, wobei sie 1x täglich geschüttelt werden sollte. Nach den 2 Wochen wird die Tinktur einen Monat lang 3x täglich auf die Pigmentflecken aufgetragen.
7. INGWER
Die positive Wirkung von Ingwer gegen Alterungsprozesse wurde in verschiedenen Studien nachgewiesen. Ingwer ist eine gute Quelle für Antioxidantien und hat entzündungshemmende Eigenschaften. Einer seiner primär antioxidativen Wirkstoffe, Shogoal, hilft, angesammeltes Melanin abzubauen und lässt so Pigmentierungen verblassen8.
Für die äußerliche Anwendung gibt es verschieden Möglichkeiten. Die einfachste ist, etwas ½ TL Ingwerpulver mit 2 EL deines Lieblings-Pflanzenöls zu mischen und das dann 3x pro Woche für ca. 15 Minuten auf die Flecken aufzutragen. Danach mit lauwarmem Wasser abwaschen.
Du kannst auch ein etwa 1cm großes Stück Ingwerwurzel fein reiben und mit ca. 2EL heißem Wasser ca, 15 min ziehen lassen. Die abgeseihte Flüssigkeit mit ½ EL Apfelessig mischen und in einem Deckelglas im Kühlschrank aufbewahren (7-10 Tage haltbar). Die Flüssigkeit wird vor dem Schlafengehen auf die dunklen Flecken aufgetupft.
8. ALOE VERA
Um dunkle Pigmentierungen effektiv zu verringern, ist es optimal, die Behandlung mit dem Auftragen von Aloe-Vera-Saft oder -Gel zu ergänzen. Die zahlreichen Wirkstoffe in der Aloe Vera entfernen sanft die obersten Hautschüppchen, kontrollieren die Alterung der Hautzellen und fördern das Wachstum neuer Zellen9. Besonders hervorzuheben ist dabei das in der Pflanze enthaltene Aloesin, das auch als Tyrosinase-Hemmer wirkt. Tyrosinase ist das Enzym, was maßgeblich an der Pigmentbildung beteiligt ist.
9. KAROTTENSAMENÖL (Daucus carota)
Das ätherische Öl ist dafür bekannt, die Haut zu straffen und vor allem den Teint aufzuhellen. Dank des Inhaltsstoffs Carotol hat dieses ätherische Öl eine merkbar aufhellende Wirkung auf braune Flecken10.
Wichtig: das ätherische Öl nicht unverdünnt auf die Haut auftragen, da es sonst zu Reizungen kommen kann! Empfehlung: 1 Tropfen ätherisches Öl auf 20 Tropfen Bio-Pflanzenöl.
10. WILDROSENÖL (Rosa mosqueta, Rosa rubiginosa)
Wie kaum ein anderes reines Pflanzenöl unterstützt Wildrosenöl (auch als Hagebuttenkernöl bekannt) die Hautregeneration und ist deshalb besonders für die Pflege von reifer Haut mit Pigmentverschiebungen geeignet.
Es enthält ca. 33% alpha-Linolensäure und ca. 50% Linolsäure, beides Fettsäuren, die in der Haut für eine gesunde Barrierefunktion notwendig sind. Außerdem hat Wildrosenöl einen außergewöhnlich hohen Gehalt an Transretinolsäure, einer Vorstufe von Vitamin A. Mit diesen Inhaltsstoffen wirkt das Öl sehr stark regenerierend für die Haut, reguliert die Pigmentbildung und stärkt das Bindegewebe.
Da Wildrosenöl zu einem großen Teil aus ungesättigten Fettsäuren besteht, oxidiert es leicht - es wird also schneller ranzig. UV-Licht fördert den Oxidationsprozess. Deshalb sollte Wildrosenöl nur als Nachtpflege verwendet, möglichst lichtgeschützt aufbewahrt und innerhalb von ca. 3 Monaten aufgebraucht werden.
Wildrosenöl trägt man entweder direkt auf die Pigmentflecken auf. es kann aber auch sehr gut mit einem anderen reinen Pflanzenöl gemischt werden (z.B. mit Arganöl, Jojobaöl oder Marulaöl) und wird dann als Nachtpflege für das gesamte Gesicht, Hals und Decolleté verwendet.
Quellen:
1 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6017965/
2 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31238562/
3 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27902522/
4 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19469902/
5 https://www.researchgate.net/publication/324179387
6 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5749697/
7 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5579659/
8 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6721508/
9 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31272819/
10 https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0254629917301096